Ursprung
Das im kleinen Tal zwischen den bewaldeten Anhöhen des Bruggerberges und des Iberges gelegene Dorf Riniken ist als alemannische Siedlung entstanden. Der Name Riniken geht auf den alemannischen Personennamen Rino zurück («bei den Höfen der Sippe des Rino»). Im Laufe der Zeit änderte sich die Schreibweise von Rinichon, Rininchon – Rinikon zum heutigen Riniken.
Erste urkundliche Erwähnung
In einer Urkunde kommt der Hof Riniken erstmals im Jahre 1253 vor. Am 30. Juli 1253 wurde der Hof (Rinichon in monte Boceberc) durch die Grafen Gottfried, Rudolf, Otto und Eberhard von Habsburg und durch ihre Mutter Gertrud, eine geborene Freiin von Regensberg, zum Seelenheil ihrer Angehörigen dem Kloster Wettingen vergabt. Während damals die hohe Gerichtsbarkeit durch die Herrschaft Habsburg-Österreich ausgeübt wurde, lag das Niedergericht in den Händen von Dienstleuten.
Burg Iberg
So war es wahrscheinlich auch eine Dienstadelsfamilie der Grafen von Habsburg, welche auf der in der zweiten Hälfte des 11. Jahrhunderts erbauten und heute fast gänzlich verschwundenen Burg „Iberg“ sass. Von der einstigen Burg am Nordostende das gleichnamigen Höhenzuges ist heute kaum mehr etwas zu sehen. Nur eine Orientierungstafel mit Rekonstruktionsskizze sowie ein freigelegter und konservierter Abschnitt der Ringmauer erinnern an die frühere Burganlage. Später gelangten die meisten Güter in Riniken in den Besitz des habsburgischen Haus- und Gedächtnisklosters Königsfelden, das bis 1528 auch «Twing und Bann», also die niedere Gerichtsbarkeit, über das Dorf ausübte. Ab 1460 bis 1798 unterstand Riniken der Landeshoheit von Bern und gehörte zum Amt Schenkenberg.
Bevölkerungszahl
Die ersten Hinweise über die Bevölkerungszahl stammen aus dem Jahre 1566. Damals zählte man in Riniken 10 Feuerstätten, also 10 Haushaltungen mit 50 bis 60 Personen. Hundert Jahre später waren es 17 Feuerstätten mit 80 Einwohnern. In den damaligen Einwohnerverzeichnissen finden sich bereits die heute noch bekannten Ortsbürgergeschlechter wie Obrist (früher Oberist), Schaffner und Geissberger. Später kamen noch die Familiennamen Ackermann, Kull, Wernli, Wüthrich, Gross und Schlatter dazu.
Entwicklung
Die Bevölkerung nahm in der Folge kontinuierlich zu und erreichte bei der Kantonsgründung im Jahre 1803 die Zahl von 314 Einwohnern. Diese Bevölkerungszahl änderte sich kaum wesentlich, und Riniken blieb bis nach dem Zweiten Weltkrieg ein kleines Bauerndorf. Ausgelöst durch die Güterregulierung und den ersten Zonenplan begann in den 60er Jahren eine rasante Entwicklung. 1956 entstanden im Gäbi (heutiges Neuquartier) die ersten Einfamilienhäuser. Seither hat sich die Bevölkerung nahezu verfünffacht.